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    Vergessene Bahnen - Die Feldabahn - Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha Bewusst.TV

Nun ist auch sie Geschichte und zu unser Lebzeit wird wohl niemand mehr das von den
umliegenden Höhen links und rechts des Feldatahles wiederhallende Fahrgeräusch eines
Zuges vernehmen. Das Pfeifen und Huben der Lokomotiven, das uns seit Kindertagen,
bis noch vor wenigen Jahren so vertraut war. Damals in den 50- 60 & 70er Jahren, hatte
diese Bahn zu unserem täglichen Ablauf einfach dazu gehört. Mit ihr fuhren wir wochentags
zur Arbeit und an den Wochenenden zu Vergnügungen in die umliegenden Orte.
Es verbinden eben viele von uns schöne und auch interessante Erinnerungen mit dieser
Bahnlinie. Einem Eisenbahnfreund wie mir und ich schätze mal von denen gibt es hier noch
eine ganze Reihe, hat es schon sehr weh getan die Machenschaften der letzten Jahre mit
ansehen zu müssen. Aber wenn man sich diesbezüglich, ich meine das vielerorts wieder
aufflammende Interesse an der Eisenbahn beobachtet, z.B. das Gründen und wieder
beleben vergessener Bahnstrecken (Museumsbahnen) dann bleibt doch noch ein Funken
Hoffnung.
Dies ist ein Nachtrag zum obigen Thema, resultierend aus der jetzigen Situation (3.3.2011).
Ich finde das Tun unserer >Obrigkeit<, natürlich gepaart mit der Ignoranz und
Gleichgültigkeit vieler Zeitgenossen unserer Region, die der Institution Eisenbahn soviel zu
verdanken hat (gerade die Rhön), sehr beschämend. Was ich aber überhaupt nicht verstehe,
vielerorts werden abgebaute oder stillgelegte Bahnlinien reanimiert, weil erkannt wurde
welches enorme touristische Potential und Beliebtheit die Eisenbahn und deren technisches
Beiwerk besitzen. Und das alles letztendlich, um Platz zu machen für einen Konsumtempel,
den man bestimmt kompromisslos benötigt und dazu dringlichst genau an dieser Stelle.
Ich finde eine touristische Attraktion, wie zum Beispiel eine Museumsbahn, hätte unserer
Region einiges mehr gebracht als ein weiterer Konsumpalast.


Alte Feldabahn 1931 bei Neidhartshausen

Das Vorbild:
In der Vorderrhön lag eine der interessantesten schmalspurigen Kleinbahnen insofern,
als die Strecke Dorndorf-Kaltennordheim, also die eigentliche Feldabahn, zu 82% aus
Steigungs- bzw. Gefällestrecken mit Neigunsverhältnissen bis zu 1:25 bestand. Zur
Erzielung eines billigen Streckenbaues verzichtete der Erbauer auf die Anlage teuerer
Dämme, Einschnitte und Brücken, dafür wurde die Strecke sehr krümmungsreich.
Das bereits 1878/80 eröffnete meterspurige Streckennetz war bis zur Gründung der
Lokalbahn Aktiengesellschaft, München, an die Erbauerin, die Münchner Lokomotivfabrik
Krauss & Co. verpachtet.

Anfangs betrieb die Bahn neu leichte dreiachsige Straßenbahnlokomotiven mit 3,5t Achslast,
mit denen der Betrieb mehr schlecht als recht aufrechterhalten werden konnte.Erst 1899
lieferte Krauss & Co., München, die C1-n2-Tenderlokomotive "Dermbach", die große
Ähnlichkeit der Walhallabahn aufwies, jedoch stärker und schwerer war. Die "Dermbach",
so genannt nach dem gleichnamigen Ort der Bahnstrecke, bot eine Reihe interessanter Details.
Die dritte Kuppelachse diente als Treibachse. Die Heusinger-Steuerung wirkte auf
Flachschieber, wobei die Steuerungsmechanik vor dem Schieberkasten an einem Pendel am
Umlaufblech aufgehängt war. Seitliche Wasserbehälter neben dem Dampfkessel fehlten.
Der Wasserkastenrahmen, Bauart Krauss, fand hier eine günstige Verwendung, da er den
Schwerpunkt innerhalb des Maschinenrahmens nach unten brachte. Hinter dem sehr
geräumigen Führerhaus gefand sich ein großer Kohlenkasten. Eigenartigerweise besaß
das Führerhaus vorn ovale und hinten rechteckige Stirnfenster. Auffallend war auch die
Anordnung des Sicherheitsventiles auf dem Dampfdom. An den Bahnräumern saßen kleine
Pflugschare für den Winterbetrieb und Halter für Reisigbesen zum Säzbern der
Schienen und Spurrillen an Wegübergängen.

Die "Dermbach" erhielt bei der Betriebsübernahme der Feldabahn durch die Königliche
Eisenbahndirektion Erfurt der Königlich Preußischen Staatseisenbahn am 1.4.1904 die
Gattungsbezeichnung Ts/2 und die Betriebsnummer "Erfurt 1606". Später bekam sie als
einzige ihrer Art das Gattungszeichen T34. Bei der Übernahme des Fahrzeugsparks zur
Deutschen Reichsbahn was diese Lokomotive bereits ausgemustert.
 
 

Lokomotive (1934) vorm damals neuerbauten Lockschuppen
Einweihung der neuen 1430 mm Spur

Die irrtümliche Bezeichnung >Bf. Gerlachsheim< ist, so nehme ich es an, durch eine
Verwechslung entstanden. Nämlich der Verwechslung des Namens des Erstellers dieser
Zeichnung, wahrscheinlich >Gerlach<, mit dem Namen des Ortes Kaltennordheim.
Die Zeichnung ist aber, so wie ich es auf dem ersten Blick sehe, nicht Maßstabsgetreu
(etwas gestaucht). Kann aber täuschen. Wenn ich Genaueres weiß, werde ich es mitteilen

Die Feldabahn (6704 / ex KBS 577) >>>
Luftbild der Stadt Kaltennordheim und deren Bahngeländes nach dem Rückbau der
Gleisanlagen 2010

Hier nun das sprichwörtliche Ende der Feldabahn
Diese Bilder sind nun Geschichte, die Gleise demontiert und das Kaltennordheimer
Bahnhofsgebäude soll, so der momentane Stand, abgerissen werden. Hier soll wieder
einmal ein neuer Konsumtempel entstehen

Rhöngeschichte(n) Die Chronik von Neidhartshausen 

Eine Stellungnahme zum Schluss>>>
Hier geht es, nein besser, ging es um UNSERE Feldabahn, ein Stück Heimat und
Geschichte, den Geiern zum Fraß vor geworfen und das Schlimme daran, alles kampf-
und widerstandslos. Das es Alternativen gegeben hätte, zeigen uns viele gelungene
Beispiele aus anderen Ecken unseres Landes. Hier der nun zur Tatsache gewordene
Ablauf am - TATORT – FELDABAHN -

Der Bahnhof Kaltennordheim war der Endbahnhof der ehemaligen Feldabahn, Strecke
Dorndorf (Rhön) - Kaltennordheim. Die Strecke ist 1934, als Ersatz der ersten in
Deutschland erbauten 1000mm-Schmalspurbahn Bad Salzungen—Dorndorf (Rhön)
(- Vacha) - Kaltennordheim, in Betrieb gegangen. Der Neubau der Strecke war
erforderlich, da die schmalspurige Feldabahn den gewachsenen Beförderungsbedarf
nicht mehr gerecht werden konnte. Endgültig stillgelegt wurde die Bahn 2003, nach dem
1994 die Einstellung des Güterverkehrs und 1997 des Personenverkehrs erfolgte.
Im Frühjahr 2010 hat man das Bahnhofsgebäude weg saniert, nach dem man zuvor die
Strecke und die Bahnhofsgelände von Ihren Gleisen befreit hatte. Da haben die von
uns gewählten, so meine ich, gute Arbeit geleistet und die Anliegergemeinden wie zu
Honneckerszeiten alles abgenickt, was man Ihnen von der Bundesbahn und der
Landesregierung vorgelegt hat. Wie meinen sie immer so schön, unsere Volksvertreter
und Politiker: diese Angelegenheit, wie man sie auch betrachtet, war auf jedem
Fall ALTERNATIVLOS. NEIN, PHANTASIELOS in Betrachtung von Infrastruktur
und Tourismus in unserer Region. Oder mit anderen Worten ausgedrückt, der Rückbau
der Feldabahn wurde zu Gunsten aller Beteiligten erfolgreich abgeschlossen
(Abgewickelt - Pasta und Punkt) Nun muss man mal gespannt beobachten, wie sich die
Sache mit dem geplanten Radweg gestalten tut. Ich wette eher haben sie unser aller
Eisenbahn in Grund und Boden gepflegt, damit die da Oben in den Jeffetagen und ihre
Aktionäre den Hals und die Konten richtig voll kriegen. Aber wir Deutschen haben
da ja volles Vertrauen und Verständnis in unsere Obrigkeiten und wenden uns demutsvoll
schnellstens wieder, den speziell für uns gemachten wichtigeren Dingen des Lebens zu.
Frei nach dem spätrömischen Aufruf: gebt dem Volke Brot und Spiele – möge der
Fußball rollen und die Liebesparaden ihren Lauf nehmen. (Amen)
 
     
 
       
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